Die Gottesmutter Maria, eine zentrale Figur im Christentum, hat seit Jahrhunderten die Gläubigen inspiriert und geleitet. Ihre Rolle als Mutter Jesu und als Symbol des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ist unbestritten. Doch wie passt die traditionelle Vorstellung von Maria in unsere schnelllebige, digitale Welt? Welche (modernen) Bilder von ihr knüpfen an die Vorstellungen und die Lebenswelt unserer Schüler*innen an?

In einer Zeit, in der Informationen und Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit um den Globus reisen, könnte man meinen, dass die stille und bescheidene Maria keinen Platz mehr findet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Gerade in der digitalen Ära, in der wir von Bildern und Nachrichten überflutet werden, bietet Maria ein Gegenbild zur Hektik und Oberflächlichkeit. Sie steht für Innigkeit, Reflexion und eine tiefe Verbindung zum Göttlichen.

Die Digitalisierung bietet auch neue Möglichkeiten, Maria und ihre Botschaft zu verbreiten. Apps, die zum Rosenkranzgebet anleiten, soziale Medien, die Gemeinschaften um Marienverehrung bilden, und virtuelle Realitäten, die es ermöglichen, Wallfahrtsorte zu besuchen, ohne das Haus zu verlassen, sind nur einige Beispiele dafür, wie die Verehrung Marias in das digitale Zeitalter übertragen wird.

Ein Bibelzitat, das Marias zeitlose Bedeutung unterstreicht, findet sich im Lukasevangelium (Lukas 1,38): „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.“ Dieses Zitat erinnert uns daran, dass Maria als Vorbild des Glaubens und der Demut auch heute noch relevant ist. Sie zeigt uns, dass wahre Größe oft in der Bereitschaft liegt, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen und seinen Plan anzunehmen, auch wenn dieser Plan nicht unseren eigenen Vorstellungen entspricht.

In der heutigen Zeit, in der wir oft versucht sind, unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten, lädt Maria uns ein, innezuhalten und zu reflektieren, ob wir wirklich auf Gottes Ruf hören und bereit sind, ihm zu folgen. Die Digitalisierung kann dabei ein Werkzeug sein, das uns hilft, unseren Glauben zu vertiefen und zu teilen, solange wir es schaffen, sie sinnvoll und bewusst zu nutzen.

Für uns Religionslehrende bietet sich hier eine wertvolle Gelegenheit, die Verbindung zwischen Tradition und Moderne herzustellen und zu zeigen, wie alte Weisheiten in neuen Kontexten weiterleben können. Maria, die Mutter Jesu, kann somit zu einer Brücke werden, die Vergangenheit und Zukunft, das Göttliche und das Menschliche, das Analoge und das Digitale miteinander verbindet.

Gedanken von Simone
Bild gestaltet mit midjourney.com, prompted by FrauEmmEn

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