In einer digitalisierten Welt, in der wir online im Metaversum ewig leben können, spielt Ostern als Fest der Auferstehung doch nur noch eine Rolle, um EasterEggs zu finden – oder? In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem wichtigsten Fest der Christen und seiner virtuellen Umsetzung.

Die Auferstehung Jesu ist das Zentrum unseres Glaubens. Sie ist das Zeichen dafür, dass Gott das Leben über den Tod stellt, dass er uns nicht im Grab lässt, sondern uns zu sich ruft. Die Auferstehung Jesu ist aber auch ein Geheimnis, das unsere menschliche Erfahrung und unser Verständnis übersteigt. Wir können nicht genau sagen, wie sie geschehen ist oder wie sie ausgesehen hat. Wir können nur auf die Zeugnisse derer vertrauen, die Jesus nach seinem Tod begegnet sind und die seine Nähe und seine Kraft gespürt haben.

Sie ist nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch eine Gegenwartserfahrung. Sie betrifft uns alle, die wir an ihn glauben und ihm nachfolgen wollen. Sie schenkt uns Hoffnung inmitten unserer Ängste und Zweifel, sie ermutigt uns zum Vertrauen und zum Leben inmitten von Unsicherheiten, Krisen und Krieg. Kurz vor seiner Hinrichtung schrieb Dietrich Bonhoeffer: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“

Denn die Auferstehung Jesu fordert uns heraus: Sie ruft uns auf, unser Leben zu ändern, um ihm ähnlicher zu werden. Sie lädt uns ein, sein Licht und seine Liebe in die Welt zu tragen, um anderen Menschen Hoffnung zu geben. Sie verbindet uns mit allen Menschen, die unter dem Tod leiden oder ihn erwarten, um ihnen Trost und Beistand zu leisten. Sie ist also kein abgeschlossenes Geschehen, sondern ein offener Prozess. Sie ist eine Einladung zur Umkehr und zur Nachfolge, zur Gemeinschaft und zum Dienst, zur Freude und zum Lobpreis.

Jesus spricht: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben“ (Johannes 11,25). Diese Worte sind für uns heute genauso gültig wie damals für Maria von Magdala am leeren Grab. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Jesus lebt und bei uns ist – auch wenn wir ihn nicht sehen oder berühren können.

In einer Zeit der Digitalisierung stehen wir vor vielen Herausforderungen und Chancen. Die Technik kann unser Leben erleichtern oder erschweren – je nachdem wie wir sie nutzen. Die Auferstehung Jesu erinnert uns daran, dass wir mehr sind als Daten oder Algorithmen in einem virtuellen Universum – wir sind geliebte Kinder Gottes mit einer unsterblichen Seele.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert